Organ-Handel-Quoten...
Heute abend wird anscheinend im Holländischen Fernsehen eine Sendung ausgestrahlt, in der eine menschliche Niere per Quizz verhökert wird. Es soll die Zuschauer zum Nachdenken über eine Organspende anregen. Über dieses Thema denke ich oft nach. Sendungen wie die Obengenannte, halte ich persönlich für ethisch und moralisch verwerflich. Nicht mehr lange, dann sind wir wieder im Alten Rom angekommen. N. sagt eh oft: Es geht wieder rückwärts!
----- Hat sich als Fake entpuppt -----
Organspende Ja oder Nein? Also ich selbst wollte kein Organ von jemand gespendet bekommen.
Schliesslich ist ja ein Organversagen nicht der einzige Grund frühen Sterbens. Da sind noch so viele andere Krankheiten die das Leben kosten, manchmal sehr früh. Es ist wohl dem Leben in grösserem Masse dienlich wenn man sich mit dem Sterben auseinander setzt. Wenn es soweit ist, dann soll man in Ruhe gehen dürfen. Wenn ich mir die Aufregung und das Auf und Ab des Wartens auf ein Organ vorstelle krieg ich direkt Paranoia. Und wenn man bedenkt welche Vorkommnisse der Organhandel produziert. Ich hoffe nur, dass das Gehörte Hirngespinnste sind. Undenkbar - arm und reich und der Run auf die wenigen Organe.
Aber wie geht man mit einem Todesurteil um?
Aus eigener Erfahrung weiss ich wie sich eine Krebsdiagnose anfühlt. Ob sie wahr ist, ist eine andere Sache. Aber die Angst die dann vom Körper und dem Geist Besitz nimmt ist, glaub ich, bei allen gleich. Ob sich das Wissen um einen eigenen Organausfall permanent so anfühlt wie eine Krebsdiagnose? Ich weiss es nicht und habe den grössten Respekt vor Menschen die durch solch tiefe Täler wandern müssen. Aber Organspender möchte ich trotzdem nicht sein.
Für mich ist immer noch unklar wie das mit den Seelenanteilen ist, die man zurücklässt. Klar, wir verlieren andauernd Seelenanteile, ich frage mich was es mit der Theorie der verschiedenen, gleichzeitig gelebten Leben auf sich hat. Könnte ein Mensch der ein Organ benötigt ein Mensch sein, der aus meinen aufgesammelten, wiederinkarnierten Seelenanteilen besteht? Ich weiss, das klingt abenteuerlich, aber trotzdem denke ich darüber nach.
So bleibt mir nur zu hoffen, dass es sich für jeden einzelnen bewahrheitet, dass das Schicksal nie mehr fordert, als man zu tragen im Stande ist.
8 Kommentare:
Da werden wir noch aufpassen müssen - Organe sind knapp und gesucht, auch nicht lebenswichtige, wie die Netzhaut und ich hab das dumpfe Gefühl, dass die Organentnahme bei Hirntoden schön langsam zur Normalität werden soll. Also dass man eines Tages ausdrücklich widersprechen muss, wenn man nicht spenden will.
Aber irgendwie gerät diese Diskussion, bzw. die Richtung, in die sie geht, nicht richtig in die Mediennöffentlichkeit. Und die Leute merken ja erst immer, was grad los ist, wenn drüber im Fernsehen berichtet wird.
Was kaum einer weiss: Nach Erhalt eines Spenderorgans muss lebenslang das Immunsystem unterdrückt werden, damit der Organismus ja nicht draufkommt, dass er fremde Eiweissstrukturen beherbergt. Er würde das Organ sonst abstossen. Aber jemand ohne eigene Abwehr hat nicht nur ein physisches Probelm, er ist auch seelisch und schicksalsmässig ruhiggestellt, quasi zum pflanzlichen Vegetieren verurteilt, hat also kein vollständiges Menschenschicksal mehr.
Da tun sie immer so "ganzheitlich" rum, grad bei Immuntherapien, z.B. auch bei bei Krebs, da kriegen Patienten z.B. spezielle PC- "Killerzellen"- Spiele, um ihre Abwehr zu mobilisieren etc. aber wenns um Leben und Sterben geht befällt sie die grosse Blindheit und sie wissen gar nicht mehr, was sie tun und behandeln Menschen wie Geräte.
Ich wunder mich bloss immer. Es gibt Dokus über Menschen, wie glücklich sie z.B. ein Jahr nach einer Lungentransplantation sind, aber ich hab noch nie gesehen, dass sie jemanden 10 Jahre später gezeigt hätten, wie es ihm dann geht.
Oder etwa einer von Euch?
Ich glaube, dass wir generell ein Loslass-Problem haben, was das Sterben angeht.
Und da daran verdient werden kann, entsteht darüber eine Industrie, ein Markt.
Ich meine, klar ist es z.B. ganz schrecklich, ein todkrankes Kind zu verlieren und wahrscheinlich wäre ich heilfroh, könnte es mit einem entsprechenden Spenderorgan gerettet werden.
Aber ist das nicht in Wahrheit egoistisch von mir? Was weiß ich schließlich, was für ein Leben das dann für mein Kind ist, dieses gerettete Leben?
Sollte ich nicht besser lernen, mit dem Tod und dem Sterben angemessener umzugehen?
Akzeptieren, dass es morgen vorbei sein kann und dass das dann eben so sein sollte?
Klingt grausam, aber ist diese Vorstellung nicht in Wahrheit die vernünftigere?
Anstatt sich anzuklammern und um jeden Preis den Tod zu verhindern?
Ich glaube, ich habe inzwischen sehr feine Antennen für jede Form von Verkrampfung entwickelt.
Und ich glaube, Spenderorgane sind eine davon.
Sam, ich hab auch noch niemand gesehem nach einer Lungen oder Herztransplantation. Eine Bekannte, die mit meiner Mutter befreundet war, die hatte nur eine Niere. Als die dann im Alter von 40 nicht mehr schaffte, musste die Frau ein, zwei Jahre an die Dialyse.Deren leiden konnte ich nachempfinden, Ödeme, je länger nach der Blutwäsche, umso aufgeschwemmter und das ist bei Gott KEIN kosmetisches Problem. Dabei ging die noch in einem Kaufhaus arbeiten weil sie es zu Hause nicht aushielt. Der hat dann der Ehemann eine Niere gespendet. Auch nach der Spende sah die Frau irgendwie verändert aus, zyanotisch und entstellt. Aber die beiden waren wohl froh, dass ihnen geholfen wurde.
Ein anderer Fall ist der Schwager meines Mannes. Der hatte eine Spenderniere und hat munter weiter geraucht und gesoffen.Der hat es geschafft und hat auch die Spenderniere geschrottet. Jetzt ist er wohl gestorben.
Aber wenn ich mir vorstelle, dass eine neue Lunge benötigt wird und sich noch nicht mit dem Tod auseinandergesetzt wurde, das muss schrecklich sein. Wenn ich solche Menschen sehe, überkommt mich spontan der Wunsch zu helfen und erst auf den zweiten Blick dringt dann meine Überzeugung durch.
Ich weiss auch nicht, es berührt mich tief und helfen kann man doch nicht.
Ich glaube, dass du Kvinna auf dem richtigen Weg bist. Kann mir jemand sagen, warum du so einsichtig bist, wo du ja auch kleine Kinder hast, und andere sich an jeden Strohhalm klammern und um keinen Preis loslassen können?
Der Tod kann hinter jeder Ecke lauern, das ist den meisten nur nicht bewusst.
Nochmal an Sam u. Kvinna
habt ihr eine Idee, wie sich das mit den Seelenanteilen verhält und warum lässt das Universum es zu, dass die Menschheit in der Lage ist organe zu verpflanzen. Ist es am Ende vom Grossen Geist gewollt, dass Organe verpflanzt werden, kanns mir aber nicht vorstellen. Bin dankbar für jeden Impuls.
Ich weiss von einer Geschichte, die mir erzählt wurde. Totgeweihtes Mädchen mit fortschreitender Herzmuskelschwäche kriegt das Herz eines hirntoten Motorradfahrers. Die Transplantation gelingt und das das Mädchen entwickelt bald völlig neue Eigenschaften, Vorlieben, Verhaltensweisen. Es fängt an Bier zu trinken, Grillhendl zu essen, obwohl sie beides vorher hasste (Bier und Fleisch). Es wird von einer schüchternen, sanften Mädchen zu einer ziemlich wilden, aggressiven Frau und noch paar überraschende Sachen mehr und das alles muss recht schnell gegangen sein. Ausserdem wollte sie unbedingt wissen, woher ihr Herz kam, setzte im Alleingang alle Hebel in Bewegung und fand es irgendwann raus, lernte die Freunde des Spenders kennen und musste feststellen, dass sie in weiten Teilen sich so verhielt, so dachte, so redete wie er.
Sie war sein Herz in ihrem Körper.
Das Universum "denkt" sicher nicht in menschlicher Grösse. Wenn man einem Menschen das Immunsystem ausknipst, wie oben erwähnt, nimmt man dem Menschen sein Schicksal, also alles das, was ihm das Universum noch liefern würde an Veränderung, Geschehnissen, Bereinigung, Lösung im Leben kommt nicht mehr durch. Fürs Universum ist er sozusagen als Mensch tot. Dabei kann er physisch durchaus noch weiterleben, die Seele wird halt nimmer "beliefert", das entsetzlich sein (oder sie merkens vielleicht gar nicht??)
Mich erinnert das an geklonte Tiere: Die werden in Windeseile so alt wie der Genwirt und dann ists vorbei, weil die genetische Information einfach keine Entwicklung mehr bereitstellt, zeitmässig. Diese Tiere kommen sozusagen schon ohne eigenes Schicksal auf die Welt.
Mensch ist, vielleicht besonders seit der Neuzeit ständig drum bemüht, die Kräfte des Universums draussenzuhalten, abzuwehren und solche Geschichten wie Transplantationen oder Klone sind eigentlich nur die letzte Konsequenz. Oder wieviel Menschen kennst Du, die ihr Schicksal, z.B. sterben hinnehmen oder auch nur eine jeweilige schwierige Situation, Schmerzen, Pleiten, Machtlosigkeit etc.?
Meistens sind das in irgendeiner Form religiöse Menschen, die genug Vertrauen besitzen und ihre Angst aushalten oder was auch immer.
Natürlich kann der Mensch niemals die Regulative des Universums (das Schicksal) bestimmen. Versucht er das, dann trennt er sich ab. Und die, die das erfahren/begriffen haben wissen das. Die anderen (er-)kennen sowas wie eine Seele gar nicht, vermute ich.
In der Medizin z.B. ist die Seele auf einer Ebene mit der Psyche, an der sie glauben rumschrauben zu können, diese Idioten.
So ungefähr stelle ich mir das auch vor, dass es sich auswirkt. Besonders beim Herzen, dem Kernstück des Menschen. Mich schauderts richtig.
Was du da sagst von Klonen und dem ausgeschalteten Imunsystem leuchtet mir ein und ganz drinnen hab ich die Gewissheit, dass es so ist. Da bete ich, dass ich nie in die Situation komme.
Diese gefakte Show wird jetzt als Erfolg dargestellt weil 135 000 Seelen einen Spenderpass beantragt haben.Ich frag mich, was passieren würde wenn unsere Meinung einer breiten Masse kundgetan würde, ob wir da mit heiler Haut rauskämen?
Klar. Warum, glaubst Du, bekäme man mit dieser Einstellung Ärger?
Weil sich die Menschen der Hoffnung beraubt fühlten.
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