20 März 2008

Chefschamane Gauzi unterm Leopardenfell sagt...

Rabe, dein Wunsch sei mir Befehl!


Ich hätt ganz gern mal über den verlogenen Muttermythos, der in unserer Gesellschaft immer mehr pervertiert diskutiert. Über Sätze die in der Werbung verklickert werden und da heissen: Geht´s meinen Kindern gut, dann geht es mir gut. Naturheilkunde wurde zum Teil von den Tieren abgeschaut, warum ist es verpönt das gleiche in der Erziehung zu tun?
So in die Richtung denke ich das.

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wie genau meinst du das?

Sati hat gesagt…

Oh, vielen Dank für das Foto! Was für ein schöner Spaß - tut gut bei dem trüben Wetterchen heute und sieht außerdem sehr gemütlich aus. Deine lieben Tierchen sind es ja gewohnt, daß du ab und zu mal solchen Schabernack mit ihnen veranstaltest und nehmen es dir sicher nicht übel.
Der Rabe läßt sich leider partout nicht einfangen dafür ... er ist zu vornehm und stolz, um sich verulken zu lassen, sagt er. Außerdem ist er von Haus aus Mittler zwischen den Welten, sagt er auch noch. Auweia ....

Wenn du das Bedürfnis hast, dich über das verlogene Mutterbild auszulassen, so tue es doch einfach - vielleicht ein wenig ausführlicher als oben und ruhig immer mal wieder, wenn es dir am Herzen liegt. Ich bin sicher, das Thema ist zündend genug für ein paar Kommentar-Gesprächsrunden.

Einen wunderschönen Frühlingsanfang und ebensolchen Gründonnerstag wünsche ich euch vor Ort, allen,
Anuja un der Rabe, ohne Kostüm

der Gauzibauz hat gesagt…

@Sabine:Ich meine dass das Selbständigwerden und ausziehen immer mehr hinausgezögert wird (Hotel Mama)
zum grossen Teil von Müttern selbst. Mit meiner Freundin hab ich dieses Thema auch schon diskutiert. Fazit war, dass ein bestimmter Teil der Mütter sich nur existenzberechtigt fühlt wenn sie sich gebraucht fühlen und wissen.
Und z.B. der Führerschein wird heutzutage meistens von den Eltern bezahlt. Wenn du da als Elter nicht mitziehst wirde dir das negativ ausgelegt.
Die Brut wird verhätschelt wo´s nur geht. Nicht zum Wohle der Brut, nein zum Wohle der Mutter.Das finde ich pervers.
Damit bringt man sein Kind um die wunderbare Erfahrung etwas selber geschafft zu haben, auf deutsch: Man nimmt ihnen die Möglichkeit zu gesundem Stolz. So in diese Richtung denke ich das.
Reicht das erstmal?


@Anuja: Wenn ich dich erheitern kann, macht mich das glücklich.
Ne, meine beiden nehmen mir das sicher nicht übel, aber es war schwer das Stofftier zu fotografieren, wegen der reflektierenden Augen.

Ich wünsch einen schönen Frühlingsanfang zurück. 1980 war Ostern auch total verschneit. Das weiss ich so genau weil ich mit dem Rad zum Dienst fuhr, es schneite wie verrückt und mich haben Kollonnenweise Autos aus ganz D überholt. Natürlich hatten die Autos Schier auf´s Heck geschnallt.

Gabriela B. Lopes hat gesagt…

Hallo Gauzibauz,

das finde ich auch alles seltsam. Peter-Pan-Syndrom nennen ein paar Psychologen und Pädagogen das und sagen, dass das "Nicht-erwachsen-werden-wollen" (oder lassen) um sich greift, was sie wiederum gar nicht gut finden, weil damit auch die Abneigung verbunden ist, Verantwortung zu übernehmen. Letzteres scheint für viele Frauen ein Problem zu sein. Statt zu sagen, ich will nicht oder ich will das so, erklären sie: "ich kann nicht, wegen der Kinder", "ich kann nicht, weil mein Mann..." und schieben so die Verantwortung auf andere ab. Schade.
Es gibt ein viel besseres Gefühl, die Verantwortung zu übernehmen und zu sagen, ich mach das so, weil ich das so will.

Dass der Führerschein von den Eltern bezahlt wird, war schon zu meiner Zeit üblich. Was war ich deshalb stolz, als ich meinen in der Hand hielt - völlig alleine von mir bezahlt (mit Geld von Aushilfe- und Ferienjobs), heimlich gemacht, damit mir keiner, sei es Oma oder Vater, die Bezahlung abnehmen konnte. Später waren meine Eltern deshalb dann auch ziemlich stolz auf mich, glaube ich.

Vielleicht ist es auch ein Problem, dass manche von uns anderen wenig zutrauen und deshalb "helfen" wollen (weil es so schneller geht..). Damit wird den Kindern von Anfang an die Chance auf ein Erfolgserlebnis genommen. Und: natürlich ist es einfacher, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, was ja auch manchmal verständlich ist, angesichts all des Stresses und Aufgaben, die wir uns aufbürden.

liebe Grüsse
Gabriela
P.S. hast du ein paar Schneeflocken ins Übeseepaket gepackt (das hoffentlich nicht über dem Ozean abstürzen wird)?...

Anonym hat gesagt…

Das ist hier ja noch nicht unbedingt Thema, aber ich denke da doch gerne drüber nach.

Ich selber war ein Teenie, der mit 19 auszog um das Leben kennen zu lernen, von Neuwied nach Aachen, bloss weg, bloss weg vom spiessertum, bloss weg von der ewig nörgelnden Mutter, bloss weg davon immer nur zu hören " da haben wir kein Geld für"

Meinen Führerschein hab ich mit 14 gemacht 1 Monat bevor ich Mutter wurde, selber bezahlt und stolz war ich auch drauf.

Ich werde meinen Kindern KEINEN Führerschein bezahlen und Hotel Mama bin ich auch nicht.

Wir haben die Kinder nur geliehen heist es und die Leihe läuft ab, wenn sie alt genug sind um ihr Leben alleine zu bestehen und das ist für mich , wenn sie volljährig sind und auf eigenen Beinen stehen können.

Ach du ich glaub ich könnt noch Seiten voll schreiben ;) aber auch ich belass es mal dabei

LIebe Grüsse
Sabine

Anonym hat gesagt…

Üps Fehler, Führerschein natürlich nicht mit 14 , sondern 24 , ich Fehlerteufel...

der Gauzibauz hat gesagt…

Ja, das hört sich vernünftig an. Da bin ich ganz eurer Meinung. Hier auf dem Land ist es so, dass den Kiz alles in den Arsch geblasen wird. Die sind auch noc stolz drauf. In Wirklichkeit sind die späteren Erben arm dran, denn das was man landläufig unter Freiheit versteht kommt gar nicht zum Tragen. Die sind auf ewig an ihren besitz gebunden.
Leider wird aber vom einen oder andern Kind erwartet dass genau das zu geschehen habe, dann sind die Eltern arm dran wenn sie nicht über genügend Kleingeld verfügen.
Das geht soweit dass man sich dann der Eltern und Herkunft wegen schämt, obwohl es garnicht nötig ist. Ganz langsam wird in manchen Gegenden Standart draus und die Vernünftigen Eltern werden schief angesehen wenn sie nicht mitziehen.

Das "helfen wollen" ist so eine zweischneidige Sache. Ich glaub man macht den dem man helfen will KLEIN!
Nein, kein Schnee mitgeschickt :)

Was denkt ihr darüber: Soll ein fast volljähriger Jugendlicher selber zu seinem Lebensunterhalt MITbeitragen? Oder hat er das Recht bis ultimo zur Schule zu gehen und die tätige Ausbildung ganz nach Hinten raus zu schieben?

Anonym hat gesagt…

Ich denk es kommt immer drauf an.

Rein rechtlich gesehen haben die Eltern die Pflicht EINE Ausbildung des Spross zu zahlen und das beinhaltet sogar ein Studium, ABER es heisst nirgends dass der Spross dann auf seiner faulen Haut liegen darf, es geht ja da um den Unterhalt.

Ich persönlich werde es nicht tolerieren, das meine Kinder auf meiner Tasche liegen , bis SIE keine Lust mehr haben , hier ist die Ansage folgende, dass man gerne gewillt ist eine Ausbildung zu finanzieren, aber der spross auch Leistungswillen zeigen muss, Student auf Lebenszeit im Hotel Mama wird es hier nicht geben. Eine Studentenbude und ein aufwändiges Studentenleben werden wir eh nicht finanzieren können, von daher muss der Spross dann nebenher arbeiten gehn.

Meine Mutter konnte mir sogar kein Gymnasium finanzieren,d ie Studienreisen, Bücher, Material etc.pp waren finanziell nicht drin, ich denke wenn es nicht geht, muss man als Spross eben mit der finanziell machbaren Grundausstattung auskommen, alles andere ist dann Eigeninitiative.

Liebe Grüsse
Sabine

Anonym hat gesagt…

Hm, Schule, Ausbildung, Studium. Alles wichtig. Ich war Spätzünderin, wusste lange nicht, was ich wirklich wollte. Dachte zuerst, eine Schreinerlehre zu machen, dann fand ich Biologie toll und dann kam ich zufällig auf mein "Traumstudium". Gearbeitet habe ich allerdings immer nebenbei. Taschengeld gab's bei uns nicht und ich war viel zu stolz meine Eltern um Geld oder ein Geschenk zu bitten. Aus meiner Sicht würde ich also eine ausgedehnte Schulzeit nicht unbedingt ablehnen. Allerdings würde ich schon auch
Eigeninitiative erwarten, was das "Mitbeitragen" anbelangt.

liebe Grüsse
Gabriela

Sati hat gesagt…

Ich plädiere 100 Prozent dafür, den Kindern ihre Kindheit und den Jugendlichen ihre Jugend zu lassen und niemanden zu früh diesem kollektiven Mantra vom Ernst des Lebens auszusetzen. Das kommt schon alles ganz von selbst mit all den Erfahrungen, die geamcht werden in so einem Menschenleben.
Mal ehrlich: Welcher Mensch auf diesem Planeten braucht schon wirklich ein Arbeiterdenkmal?
Statt den jungen Menschen ständig ihre Pflichten und den Ernst des Lebens vorhalten zu wollen, bin ich dafür, daß wir entzückt zusammen die Schönheit der Schöpfung und die vorhandene Überfülle von allem besingen!
Anuja

der Gauzibauz hat gesagt…

Das ist ja alles schön, aber was ist wenn ein Jugendlicher überhaupt nicht arbeiten will und nur deshalb in eine Schule geht "von der man nicht fliegen kann"?
Was spricht gegen eine 2jährige Lehre auf die noch schulisch aufgebaut werden kann?

Sati hat gesagt…

Das Leben geht halt eigene Wege, und lange nicht immer die, die sich als vernünftig anbieten würden. Wenn jemand partout nicht arbeiten will, keine Schule besuchen will und auch keine Lust auf eine Ausbildung hat sowie keine Eltern mehr, die ihm das finanziell ermöglichen, wird er sein Glück vielleicht eine zeitlang auf der Straße suchen müssen. Und auch das muß lange nicht das Ende bedeuten. Es gibt viele solcher Lebenswege. Die Eltern trifft in diesem Fall keine Verantwortung mehr und sie müssen den Lebenswandel ihrer Kinder ab einer gewissen Selbständigkeit weder unterstützen noch weiter im Leben der Kinder, die keine mehr sind, herumwurschteln.
Anuja

der Gauzibauz hat gesagt…

Genauso seh ich das auch, Anuja. Komisch, an nebenbei was dazuverdienen hab ich in dem speziellen Fall gar nicht gedacht.Wär eine Möglichkeit, aber oft sieht es so aus, dass die Eltern dann einen Nachhilfelehrer finanzieren.