07 Juli 2007

URDEUTSCHE MENTALITÄT...


Neulich wurde wurde ich durch meine Wahrnehmungen im Aussen mit einer seltsamen Einstellung konfrontiert. Es geht ums Einzahlen in eine Versicherung und das daraus abgeleitete vermeintliche Recht "Etwas rausbezahlt zu bekommen".
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Hausrat-u.Sachversicherungsgesellschaften gezwungenermassen einen Teil des Beitrags wieder hergeben müssen, dafür sorgen die Versicherungsnehmer auf die ihnen eigene Weise. Das kann ich ja noch verstehen.
Bei der Krankenversicherung ist das etwas anderes, mein ich jedenfalls. Ich betrachtete vor meinem Kranksein diesen Beitrag als eine Art Freikauf von der Krankheit. Denn Gesundheit ist ein hohes Gut, unmöglich der Versuch sie in Geld aufzuwiegen.
Später dann, als die Kinder geboren wurden und als meine Kleinste diese schwere, lebensbedrohende Krankheit hatte, war ich hochzufrieden mit den Leistungen der AOK. Wohlgemerkt, ich hab immer gearbeitet und meinen Krankenkassenbeitrag immer selber finanziert, nur die Kinder waren frei mitversichert. Anlässlich meiner vielen Operationen hatte ich immer anstandslos eine Haushaltshilfe bewilligt bekommen, so auch als ich mit meiner Kleinsten damals 5 Wochen im Kinderkrankenhaus war, dazu noch meinen Verdienstausfall.
Heute hat sich natürlich einiges zum Schlechteren verändert, aber ich als chronisch Kranke kann versichern, dass es jetzt gerechter verteilt ist als vorher. Maximal 2% Zuzahlung pro Jahr für normale und 1% für chronisch Kranke, da kann man nicht meckern. Früher war´s so, dass man ab 1Euro über dem Grenzbetrag endlos zuzahlen musste. Damit kann man leben, meine ich. Die Arztpraxis ist kein Wunschkonzert.
Natürlich bin mit dem System nicht 100% einverstanden, aber es hängen auch sehr viele Arbeitsplätze dran, das muss man auch sehen. Die Privatversicherten hab ich noch gar nie beneidet und ich hatte auch noch nie das Gefühl, dass die bei meinem Arzt bevorzugt behandelt wurden wenn ich da war. Das Ganze könnte genausogut eine Erfindung der Medien sein.
Mit den Versicherungen hab ich´s sowieso nicht. Die ziehen einem nur das Geld aus der Tasche. Kranken-u.Kraftfahrzeugversicherung sind die einzigen denen ich Geld zukommen lasse. Wenn ich keine abschliesse, brauch ich mich nicht übervorteilt fühlen und somit auch nicht auf eine Gegenleistung pochen.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Meine ERfahrungen sind andere, es kommt aber leider auch darauf an, WO man in Deutschland wohnt, die Kassen scheinen in Ballungsgebieten straffer zu arbeiten als in Gebieten mit nicht so dichter Bevölkerung.

Bekomm ich hier für die Kinder z.b. ein Rezept für "Ibuprophen Saft" ausgestellt und es wird dann irgendein Saft gegeben, in manchen Teilen Deutschlands bekommt man wenn Nurofen ausgestellt wird ( das machen die hier schon garnicht mehr...) auch noch Nurofen ausgegeben, das kann man hier absolut vergessen, ebenso Haushaltshilfe & Co.
Ich lag zu Hause mit Lungenentzündung und der Hausarzt sagte "Dafür kann ich keine Haushaltshilfe ausstellen" Mein Mann muss arbeiten und sonstige Hilfe gibt es hier nicht.

Ich sehe es so, dass uns diese Gesundheitsreform so runterwirtschaftet, dass wir jetzt 40jährigen später in unserer Rentenzeit nicht so fit sind wie die Rentner heute, ich seh da ziemlich schwarz !

Anonym hat gesagt…

ach noch was.

Selbst Kinder sind nicht mehr perse Zuzahlungsfrei.
Wir bekamen für Zara letztes Jahr einen Pariboy verschrieben, das Teil kostet 180 Euro ( Preis auf demKarton in der Apotheke) die Krankenkasse zahlt aber nur 150 Euro obwohl es KEIN Gerät gibt in der Preislage, also muss der Patient, der das Gerät für seine Tochter wegen obstuktiver Bronchitis braucht tief in die Tasche greifen und "mal eben so zwischendurch" 30 Euro zuzahlen !

der Gauzibauz hat gesagt…

Hallo Sabine, schön, dass es dir wieder besser geht :)

Ja, der Patient muss tiefer in die Tasche greifen, leider. Den Pariboy kenn ich nicht, früher konnte man von der AOK ein Gerät ausgeLIEHEN bekommen und es musste dann wieder zurückgegeben werden.

Ich bin auch überzeugt, dass auf die "natürliche Reduzierung" der Patienten hingearbeitet wird. Aber du hast ja den Vorteil, dass du es weisst und gegensteuen kannst.
30Euro sind für kinderreiche Familien mit Alleinverdiener kein Pappenstiel, jedoch wenn sonst nix dazukommt, auch erträglich.
Ich gebe nebenher auch Geld für Naturheilmittel und alternative Behandlungsmethoden aus oder kuriere mich selber mit Kräutern aus dem Garten. Meinen "Tennisarm", den ich sicher nicht vom Sporttreiben habe, kuriere ich mit Brennnesselpeitschen. Das hilft auch bei anderen Beschwerden des Bewegungsapparats und kost nix. Ich brüh mir Tee mit Pflanzen die in meiner Umgebung wachsen und:Es hilft auch. Ein gutes Mittel bei hartnäckigen Husten ist ein Wickel mit Schweineschmalz. Es müssen nicht immer Mittel aus der Apotheke sein. Und es ist glaub ich besser, wenn man sich jetzt, wo´s noch ohne Not geht, auf das selberheilen einstellt. Irgendwann in ferner Zeit, wird es eine Krankenversicherung wie wir sie jetzt haben nicht mehr geben.
Die Frage wirft sich auf:Warum sind so viele Familienmitglieder mit Husten geplagt? Durch eine gewisse Einstellung kann man da schon im Vorfeld eine Erkrankung abfangen.

Weisst, ich selber war früher auch gegen Pflanzliche Mittel. Bin aber eines Besseren belehrt worden. Hatte mal Verstopfung und dachte Sennesblättertee sei ja nicht so wirksam und hab ordentlich reingetan. Die Folgen haben mir gezeigt, dass da doch ordentlich was dahinter ist.

Das vieles nicht mehr bewilligt wird, liegt m.E. nicht am Ballungsgebiet, sondern am Arzt. Wenn der verschreibt, dann wird´s auch genehmigt. Viell. solltest du noch mal wechseln?

der Gauzibauz hat gesagt…

Will dir doch noch erklären wie das mit den Rezepten läuft. Du bekommst i.d.R. den Wirkstoff (Ibuprofen) verordnet. Da gibt dir der Apotheker das vom billigsten Tagesanbieter.
(Übrigens kriegen nur Kinder noch solche Sachen banale Schmerz-u.Fiebermedikamente verschrieben.)
Nurofen scheint der NAME eines Medikaments zu sein und wenn der Arzt auf dem Rezept das Kästchen auf der linken Rezeptseite ankreuzt, dann DARF der Apotherker dir nur dieses, und kein anderes(billigeres) herausgeben.
Alles Klar :)) ?

Anonym hat gesagt…

Es scheint wirklich der Eindruck entstanden zu sein, ich wolle nur Hammerzeugs vom Doc, nene so isses nicht.
Ich persönlich gehe erst zum Arzt wenn alles andere pflanzliche und sogar z.T. je nach Erkrankung hom. nicht mehr greift bzw.es einfach nicht mehr anschlägt, da kenn ich mich eben bedingt durch die Masse an Kindern doch recht gut aus.

Also der Doc nur, wenn die selbstmedikation nicht mehr ausreicht, sowohl bei den Kindern, als auch bei uns.

Ich gehe so ca. zweimal im Jahr zum Mediziner und von daher kann ich eigentlich sagen, dass ich dann vernünftige Medikation erwarte.
dies alles habe ich den Medizinern schon , ich weiss nciht wie oft erklärt, und dennoch ( man kann sich sowas prima in die Kladde schreiben ;) ) sind sie nicht in der Lage auf mich zugeschnitten zu verarzten. Hier nicht... leider

In MG wo ich früher wohnte kannte ich diese Probleme nicht,es liegt an der hiesigen Gegend, da bin ich mir 100% sicher. Hier behandelt man den Patienten, spricht aber nicht mit ihm, ganz schlimme Sache.

der Gauzibauz hat gesagt…

Ja, das ist blöd und entzieht das Vertrauen vom Pat. zum Doc.
Jedenfalls bin ich froh, dass du dich wieder erholt hast und, dass deine Kleinen auch wohlauf sind. Schönen Sonntag wünsch ich euch - und! die dicke, blaue Frau ist suuuper gelungen!

Anonym hat gesagt…

Liebe Erika,

jetzt hört man von der Ulla Schmidt ja nichts mehr, aber ich finde, die hat ganz schön was angerichtet mit der Gesundheitsreform.

Allerdings kenn ich das von hier oben schon, dass Privatversicherte bevorzugt werden.

Hier gibt es noch eine Abstufung nach unten und das sind bei meinem Hausarzt die Betriebskrankenkassen. Die sind verhasst wie die Pest. Warum weiß ich nicht genau, aber ich bin drinnen, weil es preiswerter für mich ist und die auch genug tun, nämlich soviel wie die anderen auch.

Ich freu mich jedenfalls, wenn es dir gesundheitlich gut geht und deiner Familie auch.

Liebe Grüße von Inge aus HH

der Gauzibauz hat gesagt…

Ja, die Ulla,
aber ganz ehrlich, es musste was geschehen! Erinnerst du dich noch, als sich Versicherte Pflaster und Verbandmaterial auf Rezept holten? Weisst du, mein Süsser und ich, wir sind im Quartal mindestens 6 mal beim Doc als Chronisch Kranke, aber man muss die Kirche auch im Dorf lassen.Die Bkkk zahlen glaub ich die niedrigsten Fallpauschalen.
Na dann, auf unsere Gesundheit!

Ursel hat gesagt…

Gauzi,
wie machst Du denn bitte die Schweineschmalzwickel ?
Das würde mich interessieren, ob Du das Schmalz anwärmst und wie es dann in den Tüchern bleibt, ohne alles zu "verfetten " ?
Ich mag nämlich Wickel ganz gern mal !

LG Ursel

der Gauzibauz hat gesagt…

Hallo Ursel,
Die Schmalzwickel hab ich noch aus meiner Kindheit in Erinnerung. Und! Sie haben immer geholfen, zeitweise wenigstens, denn mein Husten kam in den seltensten Fällen von einer Erkältung.
Also, das Schweineschmalz! macht man so warm wie es vertragen wird, streicht es auf ein Tuch und wickelt es um die Brust. Trockene, warme Tücher zum nachwickeln, ganz wie bei andern Wickel auch. Dann schläft der Pat. ein und wacht irgendwann in den frühen Mrgenstunden auf wenn der Wickel kalt geworden ist. Ich hab dann immer einfach das Zeug runtergerissen und vors Bett gelegt. Sogar meinen nervösen Husten hats gelindert.
In heutigen Zeiten hats genug Medikamente aus der Apotheke, hab lang keinen mehr gemacht. Doch, einmal wollt ich dem N. einen verpassen, der kriegt leicht Lungenentzündung. Da hats mir den Fieberthermometer verrissen (Quecksilber) weil er sich so gesträubt hat. Dann bin ich unverrichteter Dinge abgezogen.
Ich würd das heut ohne Zögern bei mir selber anwenden wenn ich es bräuchte. Die alten Sachen sind nämlich nicht schlecht.