27 März 2007

Kuckuck...

Das neue Gesetz, das die Feststellung der Vaterschaft nun offiziell erlaubt treibt mich um. Mache mir Gedanken darüber, ob es dem Wandel zum
Matriarchat dient, oder schadet. Vermutlich eher Letzteres, denn die
Erbfolge so wie sie jetzt ist, ist völlig blödsinnig. Also schlussfolgere ich,
es dient dem Patriarchat.

Viel besser und gerechter wäre es, wenn Besitz nur in weiblicher Linie vererbt würde, da sind Zweifel ausgeschlossen.
20% aller Väter haben ein Kuckuckskind! Das ist jeder fünfte Vater!
Allerdings frage ich mich auch, sind wir Frauen so unehrlich und verlogen, denn das Unterschieben eines Kindes ist keine Bagatelle.
Und 20 oder noch mehr Jahre Zusammenleben ohne je die Wahrheit gesagt zu haben, eine
reife Leistung. Ist das dann Stärke oder Schwäche?

15 Kommentare:

sam hat gesagt…

Die Feststellung der Vaterschaft war schon immer erlaubt! Es ging nur noch nie so einfach und präzise wie jetzt, wo ein paar Zellen reichen und das Ergebnis so zuverlässig ist und das alles ohne Blutentnahme.
Ich hab auch irgendwo gelesen, dass die ursprünglich angenommene Zahl der Kuckuckskinder (bisher geschätzte 10%) immer weiter nach oben korrigiert wird, je mehr Väter die DNA ihrer vermeintlichen Kinder untersuchen lassen.
In der Praxis bedeutet das erstmal, dass viele Mütter jetzt mit Unterhaltsrückzahlungen konfrontiert sind sowie mit den strafrechtlichen Folgen ihres Betrugs.

In erster Linie dient das der Wahrheitsfindung, was will man mehr. Ein Kind muss um seine Herkunft wissen dürfen sowie um die Verlogenheit seiner Mutter, falls zutreffend.

Das mit der weiblichen Erbfolge ist ein interessanter Gedanke. Da wärs vermutlich mit den Riesengeldhäufen, die sich an einer Stelle ansammeln und dafür an anderer Stelle fehlen, bald vorbei, da Männer nach wie vor sehr viel mehr verdienen als Frauen und das Geld geschickter anlegen - und somit vermehren- als diese (hab ich ebenfalls in einem Blatt gelesen). Ausserdem fiele bei einer Vermögenshoheit der Frauen (wenn man einmal in die "matriarchale" Richtung denkt) die Versorgungspflicht der Männer für Kind und Ehefrau flach sowie alle Unterhaltsverpflichtungen von "Papa" Staat.

Das wäre ebenfalls ein Schritt Richtung Wahrhaftigkeit - wenn kein Vater mehr für das von ihm gezeugte Kind zahlen muss, fallen die mütterlichen Betrügereien ums Kind schon von der Ursache her aus. Ausserdem träte bald zutage, wie (finanz-) mächtig Frau wirklich wäre ohne Fremdversorgung. Ich glaube, das würde in Konsequenz einige wahrhaftige Wirklichkeiten schaffen. Dieser ganze Aufwand, den Frauen betreiben, um einen Mann an sich zu fesseln ginge in die Sicherung der eigenen Existenz und die Versorgung der Kinder. Und die Kreativität, die sich bis dato in Seidenmalkursen totläuft, würde wieder dem echten Leben dienen (wie krieg ich das Dach dicht? Wo das Geld her?)

Nach dem Krieg haben die Frauen bewiesen, dass sie das können, solange, bis der bequemere Weg der Eigensicherung über einen Mann und alle Manipulationen, die sich daraus ergeben, wieder Oberhand gekriegt haben.

Ich würde zwanzig Jahre mit einer Lüge leben nur als Feigheit und natürlich! als Verlogenheit bezeichnen. Jede Lüge schwächt, macht ängstlich und unsicher, weil sich die Seele nicht bescheissen lässt. Die Kinder erben vor allem das, wenn sie mit einer Lüge grosswerden und geben sich am Ende noch selbst die Schuld für ihre Schwäche.
Neeee! Ich finde das schon recht so, dass der Vaterschaftsnachweis so eine einfache Sache ist jetzt. Ich habe so einen Fall in meinem Bekanntenkreis. Die Untersuchung der DNA geschah erst ohne Wissen der Mutter, und als es klar war, dass der Mann 14 Jahre für ein fremdes Kind gezahlt hatte, zu dem er übrigens gespürtermassen nie eine sonderliche Verbindung hatte, konnte er endlich rechtliche Schritte einleiten.

kvinna hat gesagt…

Danke, dass du das mal so sauber aufgedröselt hast, Sam! Der Post hat mich ein wenig verwirrt, nix für ungut, Gauzi!

Allerdings gibt es für leibliche Väter tatsächlich das Hintertürchen, im Trennungsfalle nicht mehr für die eigene Brut zahlen zu müssen - indem sie sich für pleite erklären (wahlweise mit dicker Schwarzgeldkasse und nach außen gezeigtem Wohlstand) und Vater Staat für die Kinder zahlen lassen.

Bindet die Mutter sich dann neu, kommt ihr neuer Partner u.U. in die Bredouille, für die Kinder eines anderen zahlen zu müssen, weil der Staat dann gerne zurücktritt.

Verständlich.

Solange jedenfalls die Mutter kein ausreichendes Einkommen hat.

Das ist auch eine ziemliche Schieflage, finde ich. Und ganz ohne Vaterschaftstest!

der Gauzibauz hat gesagt…

Ja, danke Sam.
Und Kvinna, hast schon Recht.Aber das war gewissermassen eine Affekthandlung.Vater Staat zahlt genau 6 Jahre Unterhaltsersatz und das Kind muss unter 12 sein. Danach gibts kein UnterhaltsVORSCHUSS mehr.Unzählige Mütter bringen ihr Kind/er ganz alleine durch.Wenn eine einen neuen Partner hat, weiss er ja worauf er sich einlässt, umgekehrt ist es doch auch genauso.
Sich vor dem Unterhalt zahlen drückende Elternteile gibts schon immer und es wird auch so bleiben.(schon mein Vater hat sich gedrückt)Als ich mich trennte und die Kinder beim Vater bleiben wollten konnte ich auch keinen Unterhalt zahlen weil ich krank war und nur wenig Krankengeld bekam,im
Proletariat wird kaum eine Mutter die Uhalt zahlen muss, grosse Summen abdrücken können.Wenn das Geld und Besitz immer in Frauenhand bliebe, würde es weniger versoffen und verplempert, glaub ich.Und wie Sam schon sagte, ganz neue Möglichkeiten täten sich auf, die weibliche Energie könnte für was anderes genutzt werden.
Da wär halt das matriarchale System toll. Wie das bis in die letzte Konsequenz aussieht weiss ich nicht, aber die Sicherheit ans eigene Kind zu vererben wenns den was zum vererben gibt, wäre da.Es scheint mir einfach logischer und natürlicher auch ohne Feminismus.

Ich könnte einem Partner kein Kind unterschieben,das würde ich kein Jahr aushalten, diese Lügerei und Geheimnistuerei.Vielleicht nicht nur aus Ehrlichkeit, sondern ich bin einfach nicht so gestrickt,glaub ich würde platzen.Und die Regelung, dass Mann eine Frist hat (2Jahre) binnen der er die Vaterschaft anfechten kann, finde ich gut.So müssen gewachsene Bande nicht unbedingt zerschnitten werden.Viele Männer lieben "ihr Kind" dann trotzdem.

kvinna hat gesagt…

Der neue Partner weiß, worauf er sich einlässt, logo, aber wenn er selber noch Unterhalt für eigene Brut und Exfrau zahlt, fängt die Sache an, ganz schön bunt zu werden.

Er hat dann die Wahl zwischen Vortäuschen getrennter Haushalte mit der neuen Partnerin oder per engagiertem Privatdetektiv den sich drückenden leiblichen Vater der Kinder seiner neuen Liebe zu entlarven und anzuschwärzen.

Solche Konstellationen gibt es wirklich. Ich finde das ALLES teilweise ganz schön abstrus.

Ob das im Matriarchat besser wäre, weiß ich nicht.

Allerdings verstehe ich das mit dem Erbrecht nicht! Frauen und Männer erben doch gleich??!

der Gauzibauz hat gesagt…

Exfrauen brauchen keinen Unterhalt, finde ich. Und wenn, dann nur solange bis das kind in den kindergartengeht, maximal.

Oberflächlich betrachtet erben Söhne und Töchter gleich. Aber es ist immer noch so, dass ein Bauernhof dem Sohn vererbt wird, wenn einer da ist.Wenn eine frau heiratet gibt sie meistens ihren Namen ab und dazu noch ihre Mitgift.Es fliesst einfach über. bei einer Gütergemeinschaft hat sie meistens das Nachsehen.Und wer hat schon Gütertrennung? In den köpfen ist vieles noch nicht angekommen und die Ehefrau hat ein schlechtes Gewissen wenn sie auf ihren Besitz, oder oder das was sie mitgebracht hat besteht.Das ist immer noch die Ausnahme.Dagegen wäre es einfacher
wenn die festen Güter, Haus, Hof, Grund und Boden,nur in Frauenhand wäre.Dann wäre mit den Kuckuckskindern Schluss!

Anonym hat gesagt…

Ich halte es nicht für verkehrt, möchte nicht wissen wieviele Männer betrogen werden und nen Kuckuck bezahlen müssen.

Was die erbfolge angeht, hmtja da schaffen Väter es ja nach Jahren dann Kinder zu adoptieren um das Erbe der leblichen zu schmälern...anderes Thema ich weiss ...knurr ;-)

Väter sollten schon die Gewissheit haben dürfen felsenfestes Wissen über die Kinder zu haben.

der Gauzibauz hat gesagt…

Ja, absolut!

kvinna hat gesagt…

Der Fall, den ich hier aufgeführt habe, liegt so, dass die Mutter auch keinen Unterhalt will und auch ein Auskommen hätt' mit ihrem Einkommen wenn's nur um sie ginge. Zur Zeit gibt's der Arbeitsmarkt nicht so recht her, was sie bräuchte. Aber sie arbeitet dran. Ich erwähn' das nur der Vollständigkeit halber!

Ich wohn' ja nun auch recht ländlich und wenn's um die Höfe geht, sieht es eher so aus: bleibt der Hof ein landwirtschaftlicher Betrieb, will die Tochter ihn eh' nicht haben, die Söhne sind es, die die Höfe erben, die weitergeführt werden.

Ich kenn' hier einige Töchter, die in 'ner Landwirtschaft groß geworden sind und nun u.a. stillgelegte Ställe ihr Eigen nennen. Immer noch viel Wert, der da in weiblicher Hand liegt.

Und intakte Höfe werden immer weniger, weil es sich immer weniger lohnt. Aber das ist ein anderes Blatt...

Und das mit dem Matriarchat - sicherlich stellt ein Patriarchat ein Ungleichgewicht dar. Aber führt nicht die andere Richtung einfach nur ins andere Extrem?

der Gauzibauz hat gesagt…

Kvinna, vermutlich hast du Recht.Aber eine Mutter weiss wo ihre Kinder herkommen bzw, dass es die IHRIGEN sind. Den Feminismus lass ich da aussen vor.Und vor langer, langer Zeit war es mal so, einfach weil es natürlicher ist, ohne einem Herrn wehtun zu wollen, das hätt Mann so lassen sollen.Da müsste ich googlen um derzeitige Sippen, die das praktizieren ausfindig zu machen.In der Mongolei gibtes das und in Nordostafrika .
Aber da helfen die Menschen eh noch mehr zusammen als bei uns.

kvinna hat gesagt…

Ich erwähne noch einmal das kluge Buch von Herrn Deschner, das da heißt: "Das Kreuz mit der Kirche - eine Sexualgeschichte des Christentums". Im Beginn berichtet der Autor sehr detailliert über die Entwicklung der Religion und wie das Weibliche langsam vom Mystischen, Heiligen zum Fußabtreter der katholischen Kirche absteigt. Sehr fundiert und sehr klar. Aber warum das passiert, auf die Frage hat der Mann auch keine Antwort.

Und was die Naturvölker angeht - das Gehabe der einen Kultur lässt sich nicht so einfach einer andern überstülpen.

Und wir leben nun mal völlig unnatürlich.

der Gauzibauz hat gesagt…

Ja, das stimmt.Das Buch werde ich mir vormerken.

kvinna hat gesagt…

Gibt's auch in der Bücherei...jedenfalls am evangelischen Niederrhein! :)

der Gauzibauz hat gesagt…

Ich kauf meine Bücher lieber.Wenns wirklich gut ist lohnt sich das doch.

kvinna hat gesagt…

Ich kauf' sie meistens deshalb, weil ich keine Geduld habe, bis sie in der Bücherei zu kriegen sind.

Na ja, und manche werden ja auch von den Büchereien gar nicht erst angeschafft.

Aber wenn ich sie gelesen habe, dauert es gar nicht lange, bis ich sie loslassen kann. Ob gut oder schlecht.

Und dann ärgere ich mich über das Geld.

Wirklich gern behalten tu' ich nur die Belletristik, eine Geschichte, die ich schon kenne nach ein paar Jahren noch mal zu lesen, bringt mir doppelte Entspannung.

Aus allen anderen ziehe ich den Saft und dann sind sie bald erledigt.

der Gauzibauz hat gesagt…

Grad die Romane geb ich weiter.Hab jetzt wieder 6 aussortiert.Dagegen hab ich Bücher die mir sehr viel bedeuten, neben meinem Kopf liegen.
So hat jeder seine Vorlieben. Durch das Zimmerausräumen kamen wieder sachbücher zum Vorschein, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie habe.