16 Dezember 2008

Rittersporn...

Ein Kommentar hat mich an eine Begebenheit während meiner langjährigen Psychtherapie erinnert. Es war Sommer und ich musste draussen vor dem alten Bauernhaus, das Frau Neumann mit ihrer Familie bewohnte, warten bis die Patientin vor mir fertig war. Es war so schön dort, schon die Lage (Bodnegg, 15 km vom Bodensee entfernt) ist traumhaft, ihre Gartengestaltung jedoch machte es paradiesisch. Da entdeckte ich im Pflanzkübel einen vertrockneten Rittersporn. Das hat mich richtig wütend gemacht weil ich Rittersporn so liebe, für mich ist er neben der Jungfer im Grünen eine der schönsten Blumen überhaupt. Je länger ich wartete umsomehr verdichtete sich mein Zorn, nicht zuletzt deshalb, weil mir die Anzucht einer zweiten Pflanze nicht mehr gelang nachdem die Erste nach einer Versetzung eingegangen war.
Damals scheute ich Konfrontation normalerweise noch. Doch diesmal ging ich sie voller Wut an.
Nachdem ich meinem Ärger Luft gemacht hatte sagte sie zu mir: Sie sind der Rittersporn! Sie fühlen sich nicht genährt und geliebt. Die Pflanze hat nur geholfen dies in ihr Bewusstsein zu bringen. Zuerst hab ich das nicht einsehen wollen und weit von mir gewiesen. Heute weiss ich, dass sie Recht hatte. Ich war einer Projektion erlegen.

3 Kommentare:

Sati hat gesagt…

Ah, gut - dann hier nochmal zu den Ziegen:
"Ja, verstehe ich. Aber es hörte sich halt seltsam an, daher habe ich mich auch zu einem Kommentar entschlossen. Jetzt bin ich beruhigt. Und mich macht es immer noch manches Mal zornig, wenn Tiere geschlachtet statt geachtet werden. Dieses Argument der "respektvollen Tötung", daß da immer zu hören ist, ist in meinem Empfinden nämlich totaler Bullshit."
Alles Liebe, Sati

Anonym hat gesagt…

Oweh, manchmal ist so eine Konfrontation sehr hilfreich. Auch wenn sie in dem Moment höllisch weh tut. Hast du deinen Rittersporn (auch im übertragenem Sinn) immer gut versorgt? Ich wünsche es dir von Herzen!

der Gauzibauz hat gesagt…

Grüss Gott ihr Lieben

Piri, ja ich hab ihn immer gut versorgt, bis eine fremde Katze ihr "Nest" hineingetreten hatte. Dann hab ich ihn geteilt und das war's. Leider. Bei Spiegelungen wirkt vieles mit.

Sati, du weisst, dass unsere meinungen da auseinander gehen. Irgendwann werd ich auch so weit sein.

Auch liebe Grüsse//Erika