03 September 2007

Das Buch....

die BESTE MUTTER der Welt

...ist fertiggelesen. Selten wurde ich in meinen tiefsten Schichten derartig berührt, verwirrt und blossgestellt. Zeitweise hat es mich in meine Therapie zurückkatapultiert. Ich konnte wieder Frau Neumann`s Stimme hören, Zwiesprache mit ihr halten. Das ist mir schon lange nicht mehr gelungen. Einmal fragte sie mich, was genau ich an meinen Kindern liebte, als sie noch Säuglinge waren. Erst wusste ich nicht was ich antworten sollte, sagte dann aber: Diese eisblauen Augen... wohlwissend, dass das die falsche Antwort war. Später dann, als ich schon weiterfortgeschritten war mit meinen Erkenntnissen glaubte ich die richtige Antwort zu wissen. "Weil es mich liebt", meinte ich, hätte meine Antwort sein müssen und war bis gestern in dem Glauben, dass das richtig sei. Aber das ist auch nicht richtig. Ehrlich gesagt weiss ich nicht was die richtige Antwort ist.
Zeitweise weiss ich überhaupt nichts mehr. Ich versuchte wieder in das Gefühl einzutauchen, das ich zweifelsohne hatte und fühlte -NICHTS - ich hatte kein Gefühl der Liebe mehr, wusste nicht mehr wie sie sich anfühlt, diese Liebe für meine Kinder. Genauso wenig konnte ich mich an das Gefühl der Liebe für meinen Mann erinnern. Ich lag auf dem Bett, das Buch auf meinem Bauch und war vollkommen leer, keinerlei Gefühl. War mir die Liebe abhanden gekommen? Tränen liefen mir über das Gesicht und Verzweiflung stieg in mir hoch.
Bis Hexe sich auf meine Brust legte und mich mit ihren treuen Augen anschaute. Es dauerte eine Weile und dann war es wieder da. Plötzlich hatte ich es wieder, dieses Gefühl der allesüberbordenden Freude.
Und jetzt sitz ich da am PC und frag mich ob ich meinen Hund mehr liebe als meine Menschen um mich herum, ob das überhaupt erlaubt ist, oder ob ich mich schämen soll. Ob es erlaubt ist, sowas öffentlich zu sagen. Vielleicht bin ich auch nur noch verwirrt. Ich versuche zu diffenzieren, Sehnsucht nach dem andern ist nicht Liebe, genausowenig Angst vor Trennung und Sorge um das Wohlergehen.
Das Schlimme ist, dass wir alle vom Muttergift infiziert sind, wie es der Autor nennt. Bei mir speziell ist es der Muttermangel, das sichere Wissen nicht gewollt gewesen zu sein, noch heute will mein Vater mich nicht. Noch nie hab ich deshalb geweint. Ich habe es hinter Trotz versteckt und es nicht richtig an mich herangelassen. Am Samstag habe ich zum Ersten Mal darüber weinen können, bewusst, wohlgemerkt. Sonst habe ich immer nur dieses diffuse Gefühl von Traurigkeit, ohne zu wissen warum.
Mir hat das Buch gutgetan, ich kann es nur jedem empfehlen. Auffällig ist, dass meine Freundin keine Silbe dazu gesagt hat. Möglicherweise habe ich sie erschreckt im Post vor ein paar Tagen.
Es sollte sich aber keiner von meinen Ausführungen abschrecken lassen. Ich bin mir selber ein Stück näher gekommen und das fühlt sich richtig an.
Heute nach dem Aufstehen hab ich seit Langem wieder einmal gemalt. Das musste einfach raus.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

*Genauso wenig konnte ich mich an das Gefühl der Liebe für meinen Mann erinnern.*

Kenn ich


* Sehnsucht nach dem andern ist nicht Liebe, genausowenig Angst vor Trennung und Sorge um das Wohlergehen.*

Was dann??

Kannst du das definieren?

Wie definiert man Liebe?
Jeder anders?
Wie fühlt man Liebe?
Jeder anders?

Jetzt hab ich was zum Nachdenken...

Sati hat gesagt…

Bin noch gar nicht ganz durch, habe Pause gemacht, weil mich Reisen in die Vergangenheit echt anstrengen, wenn sie zu lange dauern. Habe auf der Parallelspur u.a. nochmal dem Herrn Tolle gelauscht und mich sehr über Präsenz gefreut. Meine, seine, deine... jetzt.
Die Frage und die vielen Vorstellungen darüber, was Liebe ist, ist schon interessant, gell!

Liebe ist für mich dann am schönsten, wenn ich selbst liebe - und nicht, wenn ich "geliebt werde".

Manchmal bin ich auch entsetzt, daß meine Programmierung nicht mehr funktioniert - gerade jetzt, wo ich nicht die liebende und fürsorgende Tochter spielen kann, weil es einfach nicht stimmt.

Heute hatte ich einen 62 jährigen betrunkenen Fahrgast, bei dem ich sofort ebenfalls "Muttervergiftung" diagnostizieren konnte - obwohl er über seinen Vater schimpfte. Sein Vater war Willy Millowitsch - ja, dieser bekannte Kölner Volksschauspieler - und er das in der Öffentlichkeit verleugnete, uneheliche Kind. Ich habe ihn zum Geburtstag seiner Tochter gefahren .... so wird das Leid weitergetragen, bis ihm keine Energie mehr zugeführt wird.

Übrigens: Irgendwie liebe ich die Menschen. Stelle ich in den letzten Taxitagen erfreut fest.

Liebende Grüße,Anuja

Anonym hat gesagt…

Gauzi? War das jetzt dein Ernst mit den Raupen? ? ? ? ? ?

Hatte heuer schon viel mehr Schmetterlinge im Garten wie all die Jahre zuvor - ja dank dem Schmetterlingsbusch, den Verbenen und dem Verständnis der Nachbarin auf der linken Seite - die hilft mit mit ihren Pflanzen und ihrer Liebe zur Natur.. vom Nachbar rechts sprech ich nicht.....

LG Heni

Anonym hat gesagt…

Ich bin nicht erschreckt und nicht abgeschreckt, wollte mir einfach erst selbst ein Bild machen. Ich freu mich auf Dich. Herzlich margret

Ravena vom Waldesrand hat gesagt…

Es gibt sicher immer mal Tage, wo die Gefühle durcheinander sind. Deine Liebe für die Menschen um Dich herum ist sicher immer da, nur manchmal eben anders. Lieben kann jeder auf seine Weiße und alles was er lieben möchte. Das ist ganz alleine das Recht jeden Einzelnen. Ich bin sicher, dass Du so viel Liebe in Dir trägst, dass es für alle ob Mesch oder Tier gleichermaßen reicht. Egal wie Deine eigene Geschichte bislang war. Du bist eine Frau, die trotz der nicht so guten Erfahrungen das allerbeste für die eigene Familie will. Und das ist Liebe.

der Gauzibauz hat gesagt…

Wenn ihr das Buch erstmal gelesen habt, dann wisst ihr, dass das eben nicht Liebe ist. Ich hab den Vorteil, in meiner Therapie genau das bearbeitet zu haben.

Die beste Liebe ist die uneigennützige Liebe, die die nichts verlangt. Manchmal könnt auch ihr sie spüren, deutlich sogar, wenn euch das Herz überläuft bei der einen oder anderen Gelegenheit.
DAS IST LIEBE!

Richtige Liebe ist IM HERZCHAKRA zu spüren, nicht im Solarplexus.
Das ist der Punkt. Was ich im Post aufgezählt hab, sind alles Solarplexussachen;Sorge, Angst vor Verlassenwerden, Sehnsucht.

Meine wunderbare Frau Neumann hat sich bei mir im Herzchakra verankert, das haben wir bewusst so gemacht, damit es nicht tiefer rutscht.


Pass auf Anuja, dir wird das Taxifahren noch fehlen...

Heisst das, dass du das Buch kaufst, Margarita?

Was ist mit den Brennnesseln, Heni?

Sati hat gesagt…

Ne, Gauzi, nix da, das Taxi wird mir nicht fehlen. Vielleicht ab und zu mal Mercedes-fahren, ok.
Mit den Menschen kann ich weiterhin in Kontakt sein, da mache ich mir keine Sorgen. Ich bin sie noch nie losgeworden - und manchmal bin ich ja auch sehr gerne in Gesellschaft.

Was ich noch hinzufügen wollte ist dies: Die Liebe paßt nicht in ein, zwei oder mehrere Chakren. Weil: Sie ist groß und geht weit über sich selbst hinaus. Sie ist nicht auf ein reduziertes, angenehmes Körpergefühl begrenzbar.
Ich bin sicher, sie ist an überhaupt nichts fest-zumachen, denn schließlich ist sie frei. Absolut frei - von äußeren Umständen.
Und all-umfassend, also auch nicht lokalisierbar.
Und sie paßt auch nicht in eine Geschichte. Vielleicht in alle Geschichten - die es je gab, die es gibt und die es mal geben wird, unter anderem.
Tja.... die Liebe ist also ebensowenig beschreibbar und so unendlich wie Gott und man kann eigentlich nur sagen, was sie alles nicht ist. Oder so....