03 Oktober 2010

Wunderbares Herbstwetter...

Vergangene Woche musste ich mehr als eine Kröte schlucken! Wiedermal eine Lektion gehabt.
Noch immer falle ich auf Äusserlichkeiten herein und lasse mich im ersten Moment blenden.
Vor allem vermeintlich gutes Benehmen, das sich dann als pure Unverschämtheit entpuppt, setzt mir zu weil ich mich trotz allem weigere hinter jedem Menschen nur Schlechtes zu sehen.
Eigentlich ist unser Ben schuld. Ich war schon dabei die Haustüre aufzuschliessen als ich im Hundegesicht gesteigertes Interesse wahrgenommen habe. Also drehte ich mich um und sah ein weisses, ungelenkes Riesenhundebaby samt einem Herrn, der einen sehr gepflegten Eindruck machte. Ich habe mir nix dabei gedacht weil es unter Hundehaltern üblich ist ein paar Worte zu wechseln. Als ich sagte, dass mein Mann unseren Hund Ben getauft hat suchte der Kerl ganz schnell das Weite. Noch in der Nacht überlegte ich was ich wohl falsch gemacht habe.

In der Beilage der "Schwäbischen Zeitung Leutkirch" war ein Bericht über zwei Künstler, die für umsonst ihr Atelier in dem leerstehenden Geschäftshaus des ehemaligen Stadtschmieds Schorer in der Kornhausstrasse in Leutkirch beziehen durften. In einem erkannte ich den Mann,
der es plötzlich so eilig hatte. Beim Spazierang mit Hexe dachte ich, dass ich mir diese Gemälde mal anschaue. Der werte Herr stand mit vier Frauen aus der Bildungsbürgerschicht rauchend und flirtend vor der Eingangstüre. Im Vorbeigehen grüsste ich und hatte schon die Hand an der Türe als ich den Zettel: Nur für geladene Gäste und die Stimme, die das Selbe sagte gleichzeitig wahrgenommen habe. Nicht weiter schlimm dachte ich und ging in Richtung Heimat als ich vlt. 5 Meter entfernt hinter mir schallendes Gelächter und die Mahnung, nicht so auffällig aus dem Munde des Herrn hörte. Das war ein Schlag ins Kontor! Ich war so verletzt, dass mir die Tränen in die Augen schossen. Oft haben Leute mich belächelt. SO offen bin ich aber noch nie ausgelacht worden! Also habe ich mein Hirn eingeschaltet und mit Norbert das leidige Thema gewälzt.
Fakt ist: Der Herr kann sich kein Atelier leisten. Die Kunst besteht aus geometrischen Motiven die kein grosses Talent erfordern, geschweige jemanden ernähren. Davon kann er sein feines Tuch am Leib sicher nicht bezahlen. Ich schätze mal, dass das Kunstgewerbe nur Alibifunktion hat und der Herr von seinen weiblichen Mäzen lebt. Jeder vernünftige Maler hat im I-net eine HP wo seine Kunst ausgestellt ist, vor allem aber die Vita einsehbar ist. Das alles fehlt bei besagtem Herrn. Klar, da komme ich nicht in Frage. Ich geb mein Geld lieber für mich selber aus.

3 Kommentare:

Brigitte hat gesagt…

Liebe Erika,

es gibt Menschen, die lassen jegliches Taktgefühl vermissen und haben zudem schlechtes Benehmen. Bitte, lass dich von einem solchen Banausen nicht herunterziehen. Geh gestärkt daraus hervor. Du hast das Ganze mit Grazie über dich ergehen lassen. Bei mir wäre er nicht so gut weg gekommen. Ich hätte ihn sicher verbal in der Luft zerrissen, mit wohlgewählten Worten, dass er sich in der Mitte der Erde wiedergefunden hätte.

Gutes Benehmen und Höflichkeit wird, wie man sehen kann, immer seltener. Sind wir doch froh, dass wir zu solchen Abstand haben.

Ich wünsch dir einen ganz schönen Sonntagabend, Brigitte

Sanias Zaubergarten hat gesagt…

die brigitte hat das ganz vorzüglich geschrieben!!!!!

der Gauzibauz hat gesagt…

Danke für euren lieben Zuspruch.
Sogar im Nachhinein tut der gut.
Euch wünsch ich eineen schönen Wochenbeginn.