30 Juli 2008

Die Liebe zum Tier...

In der neuen Reptilia schreibt der verantwortliche Redakteur in einer Art Kolummne zum Tag der Milch, der immer am 1. Juni ist, seine Gedanken zum Tierschutz. Ich mache mir auch meine Gedanken dazu und finde vieles sinnvoll, manches übertrieben. Die Medaille hat immer zwei Seiten. Keine Frage, ich bin für artgerechte Tierhaltung und lehne die Ausbeutung von Nutztieren völlig ab. Trotzdem esse ich Fleisch und Milchprodukte.

Unsere Ziegen begleiten uns seit etwa sechs Jahren. In dieser Zeit sind sie uns ans Herz gewachsen und die Hörnerziege hat mir während einer Krankheit beigestanden. Jahrelang hab ich mich gegen den Gedanken sie zu schlachten gewehrt, mit der Begründung, dass ich unmöglich ein Wesen aufessen kann das ich liebe und das seinerseits mich liebt.

Soweit, so gut. Jetzt stellt sich die Frage, was tun wir mit ihnen wenn wir sie nicht in ein neues Haus mitnehmen könnten. Nach langem hin und her bin der Überzeugung, dass es das Beste ist, wenn wir sie schlachten und nach und nach aufessen. Die andere Alternative wäre, wir lassen sie leben. Das hätte zur Folge, dass ihnen irgendwann die Zähne ausfallen und sie an Altersschwäche sterben. Schön, edel und wahnsinnig tierlieb ist das.
Doch was geschieht mit dem Kadaver? Eine Ziege ist zu gross um sie mal eben im Garten zu beerdigen. Da muss dann wohl der Abdecker ´ran. Das wäre für mich schlimm. Niemals würde ich meine Katze oder meinen Hund in die Hände des Abdeckers geben! Und meine Ziegen auch nicht. Meine Gedanken wandern zu Kühen, die an Altersschwäche sterben würden wenn sie nicht gegessen würden und zu dem Lieblingstier der halbwüchsigen Mädchen und Frauen:
Dem Pferd! Ich stell mir vor wie das geliebte Pferd an einer Seilwinde auf den LKW von der Tierkörperbeseitigung gehievt wird und Panik überfällt mich.
Hand auf´s Herz! Wäre es nicht achtsamer wenn das alte Pferd, das Transport gewöhnt ist, in Liebe zum Rossmetzger gefahren, dort kurz und schmerzlos getötet und für den Besitzer
zum Essen hergerichtet würde? Ist es nicht ehrenvoller wenn bei jeden Bissen in Liebe an das Tier gedacht wird anstatt der Aufbereitung in der Tierkörperanlage?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein Thema, das von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet werden kann. Jeder Mensch hat da auch sicherlich seine eigenen Ansichten. Für mich würde ähnliches gelten, wie für Dich, liebe Erika. Artgerechte Tierhaltung, ein paar weniger Menschen auf dieser Welt, und vor allem "Respekt" vor allen Lebewesen, der leider den meissten Menschen abhanden gekommen ist.
Liebe Grüße
Monika

Ray Gratzner hat gesagt…

Liebe erika,

da hast Du ja ein richtiges Problem. Wenn Du schon zweifelst, ob es richtig ist die Tiere zu töten..
Ich persönlich könnte keine Tiere essen, die ich persönlich gekannt habe, auch wenn meine Großeltern noch Bauern waren...Da gab es immer Tränen, wenn sie uns 'Bekannte' auftischten.

Gabriela B. Lopes hat gesagt…

Hallo Erika,
das erinnert mich daran, wie ich als Kind "unsere Susi" als Weihnachtsbraten essen musste. Es ging nicht und ich hatte mir damals geschworen, nie wieder Fleisch zu essen. Inzwischen esse ich aber schon wieder Huhn und Fisch. Meine Lieblingsziege zu essen, würde ich allerdings nie fertig bringen. In München gab es mal den "Kinderbauernhof". Da wurden immer Tiere "gespendet", damit die Stadtkinder auch mal eine richtige Ziege oder Kuh zu sehen bekommen. Was die aber dann mit den gestorbenen Tieren gemacht haben, weiss ich nicht. Kleinere lassen sich ja noch eingraben. Hm. Schweres Thema. Keine Ahnung, was ich machen würde. Tierfriedhof vielleicht?
Ich wünsche euch auf jeden Fall erst einmal, dass ihr ein ganz schönes kleines Häuschen mit grossen Garten findet und eure Tiere dann behalten könnt...

liebe Grüsse
Gabriela

der Gauzibauz hat gesagt…

Hallo ihr Lieben,

ja, das ist in der Tat ein schweres Thema, mit dem setzt man sich genauso wenig gern auseinander wie mit dem eigenen Sterben wenn man dann das entsprechende Alter hat.Möge sein, dass wir von Umständen verschont bleiben, die uns vor allzu schwierige
Entscheidungen in dieser Hinsicht stellen.
Danke für die guten Wünsche, Gabriela

Liebe Grüsse//Erika

Anonym hat gesagt…

"Dein Wort in Gottes Ohr", liebe Erika!
Monika