Reflektionen...
Am Wochenende habe ich mit meiner jüngsten Tochter telefoniert. Über dies und das geredet
und darüber was man hätte besser machen können. Im Nachhinein ist man immer g'scheider.
Und wirklich, ich tät wer weiss was drum geben wenn ich vor zwanzig Jahren nicht derart unbedarft gewesen wäre.
Allein die letzte Geburt - die meiner Jüngsten. Ich sagte immer, das sei gewesen wie "Kaffetrinken", damals hatte es noch keinen bitteren Beigeschmack wenn ich das sagte.
Das Unheil nahm schon seinen Anfang als ich der Einleitung zugestimmt habe. Aus lauter Angst ich würde die Schmerzen einer eingeleiteten Geburt nicht aushalten habe ich mir eine Rückenmarksnarkose machen lassen. Das führte dazu, dass ich überhaupt keine Schmerzen hatte und somit auch keinerlei Kontrolle über die Geburt und die Wehen, glauben musste was man mir sagte. Es ging trotz dem Wehentropf sehr langsam voran. Um 8°° angefangen, um 21 Uhr 30 war mein Kind da. Vom frühen Nachmittag an sass meine damalige mütterliche
Freundin an meiner linken Seite und quatschte mich mit dem neuesten Krankenhausklatsch zu.
Wenn das Schmerzmittel ausging und ich warten musste bis die Narkoseschwester kam und wieder spritzte atmete ich wie jede Gebärende tief in den Bauch - nicht mal da hielt sie ihre Klappe. Heute ist mir völlig unverständlich warum ich sie nicht fortgeschickt habe. Niemand hat sie rausgeschickt, die Hebamme auch nicht. Heute ist mir klar, dass ich während ich mein Kind geboren habe mental überhaupt nicht anwesend war. Das ist ein starkes Stück! Rückgängig kann ich das nicht machen. Aber falls ich mal Enkel haben werde und ich die Ehre hätte bei der Geburt dabei zu sein, ich würde dafür sorgen dass die Gebärende sich auf den Vorgang konzentriert und nicht mit Unwichtigem stören.
3 Kommentare:
So im Nachhinein kommt einem da immer viel in den Sinn, was man hätte besser oder anderes machen können. Das ist mir auch schon oft so ergangen. Aber, es ist wie es ist und ich verbuche es dann unter "Erfahrungen".
Liebe Grüsse, Brigitte
ja, du hast recht. es fehlt etwas, wenn frau die geburt nicht wirklich selbst vollzogen hat.
Danke für eure Kommentare. In diesen Tagen des Rückzugs fällt mir einiges ein was lange nicht mehr zu ändern ist.Ich finde es wichtig, dass es nochmal angeschaut wird bevor es dann hoffentlich in der Versenkung verschwindet.
Kommentar veröffentlichen