21 Juli 2012

Spiegelungen


Die ersten tiefen Falten in meinem Gesicht erschrecken mich überhaupt nicht. Das ist nicht so ärgerlich wie der schwindende Elan.
Mein unbekanntes Gegenüber vom obersten Stock des blauen Hauses bietet mir viele
Einsichten an.
Der junge Mann hustet sich Tag und Nacht die Seele aus dem Leib - grad so wie ich es um die 40 Jahre
lang getan habe. Erst war es mir lästig. Aber je länger er hustet um so klarer werden meine Gedanken.
Endlich weiss ich was ich meiner Umgebung und auch der unbeteiligten Welt entgegen schreien
wollte: Ich will auch geliebt und respektiert werden! So viele Jahre habe ich gebraucht damit mir
das klar wird. 
Meine Seele und mein Geist haben immer gemerkt wenn es jemand aus meinem Umfeld nicht ehrlich mit mir gemeint hat. Da waren drei Urlaube die ich mit meiner Freindin gemacht habe und in denen ich tausend Tode gestorben bin weil ich Angst vor ihrem Gezeter hatte wenn ich mit ihr in einem Zelt die Nächte durchhustete.
Der Mechanismus war mir damals verborgen. Auch während meiner ersten Ehe habe ich gehustet bis mir das Zwerchfell fast platzte. Schon im zarten Alter von 8 Jahren wollte der Keuchhusten nicht mehr aufhören.
Heute bin ich so dankbar, dass endlich Ruhe ist!
Die Krux an tiefen Verstrickungen ist, dass man selber auch nicht in eine bessere Schwingung kommt und wie vom Pech verfolgt ist solange man sich an die falschen Menschen bindet. Das dauert gut und gern ein Jahrzehnt bis sich langsam das Umfeld ändert und es plötzlich mit dem Vermieter und dem Gebrauchtwagen klappt.



2 Kommentare:

Brigitte hat gesagt…

Als ich das las, da dachte ich, dass du so recht hast. Das ist die Wahrheit!

Liebe Grüße, Brigitte

der Gauzibauz hat gesagt…

Liebe Brigitte,

gell, so ist es. Schade, dass man das erst im Alter so glasklar sieht.
Hätte mir so manches erspart...