27 März 2007

Versuch eine Person in ihren Wesensaspekten wiederzugeben...



Eigentlich wollte ich mein Fenster putzen, aber da es heut nacht Minusgrade hatte und ich schon hier im Raum eiskalte Hände habe, warte ich damit bis zum frühen Nachmittag. Finde doch immer eine Ausrede...
Angeregt durch eine von mir getane blöde Bemerkung auf dem Nachbarblog habe ich mich an das Bild in meinem Fotoalbum erinnert auf dem ich verängstigt und gar nicht lustig aussehe.
Diesem "shooting" ging voraus: Meine Mutter hat mir den Pulover gestrickt den ich auf dem Foto anhabe. Die Wolle kratzte wie die Sau, dementsprechend hab ich in die Kamera geschaut.
Das war meiner Mutter aber gar nicht recht, deshalb hat sie mir, um mich aufzumuntern nehm ich mal an, eine gescheuert und mich anschliessend fotogafiert. Das Ergebnis seht ihr oben.
Gefühlsmässig katapultierte es mich in diese Situation als ich Ingrid`s Worte las, die die
"erloschenen" Augen ihres Sohnes erklären sollten. Dabei wollte ich was ganz anderes. Schliesslich nage ich selber an einer ganz und gar missglückten Mutter/Sohn Beziehung. Ich wollte auf die kollektive Verantwortung kommen, die die Mütter gegenüber den Söhnen
haben. In dieser Geschichte ist sowohl Ingrid als auch ihr Sohn austauschbar. Gerade und auch weil Vergewaltiger und Kinderschänder ja von Müttern erzogen werden, zumindest in unserer Kultur, bei den Muslimen ist es etwas anders. Nun ja, sei`s drum.

Eine Fotografie ist immer ein Abbild eines Sekundenbruchteils, den unser Auge so gar nicht wahrnimmt. Erst viele Fotos aneinandergereiht ergeben ein annähernd schlüssiges Bild.
Die allermeisten Menschen haben Probleme mit diesem Teilaspekt, fühlen sich schlecht getroffen, verweigern die liebevolle Annahme ihrerselbst und blenden das Ergebnis eines Schnappschusses einfach aus. Das Foto wird aussortiert und vernichtet.
Ich halte es für einen Reifungsprozess der dringend nötig ist um sich selber ganz zu akzeptieren.
Früher hab ich mich auf Fotos so gut wie nicht erkannt, so schlecht getroffen fühlte ich mich.
Natürlich ist es wichtig wer einen ablichtet. Es sollte immer eine Person sein, die einen mit den Augen der Liebe fotografiert, dann ist das Ergebnis besser. Aber auch misslungene Fotos, wie
dieses unten, zeigen mich, so bin ich halt. Das muss ich nicht weiter erklären weil jede/r solche
Fotos von sich hat. Genauso verhält es sich mit Fotos von meinen Töchtern, anfänglich schauen
sie dröge in die Kamera bis ich dann irgenwelchen Blödsinn mache (jetzt kommts Vögele) ja, das hilft immer noch. Und im Zeitalter der Digicam, wo es so gut wie nix kostet, kann frau ja endlos
fotografieren, eins wird schon was werden.

So wünsche ich euch allen schöne, gute Fotos. Und dass ihr fähig seid/werdet das was ihr an euch nicht leiden könnt, anzuschauen und anzunehmen.


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